Vom Newcomer-Label Gusti-Leder habe ich in letzter Zeit häufiger gelesen. So wurden im letzten TWEED und im Dolzer-Magazin stylische Weekender mit toller Vintage-Patina des Rostocker Taschenherstellers vorgestellt. Das Sortiment von Gusti-Leder besteht zu 90 Prozent aus Ziegenleder. Und obwohl die Taschen hochwertig und unter fairen Bedingungen produziert werden, sind sie preisgünstig. Grund genug, sich das Unternehmen genauer anzusehen.
Umweltfreundliche Herstellung
Das Ziegen- und Rindsleder für die Gusti-Taschen stammt von indischen und marokkanischen Tieren, deren Zucht primär der Fleischgewinnung und Nachzucht dienen. Die Häute werden vegetabil (pflanzlich) gegerbt. Dieses traditionelle Verfahren, bei dem in der Grube gegerbt wird, ist besonders umweltfreundlich. Auf giftige, chemische Zusätze, wie beispielsweise das gesundheitsschädliche Chrom, wird verzichtet, stattdessen verwerden die Gerber Stoffe aus der Rinde des Babool tree. Und auch die Färbung erfolgt auf natürlicher Basis mit Öl, Safran, Indigo und Mohn. Dank dieser natürlichen Verarbeitung erhalten die Taschen ihre hübsche charakteristische Vintage-Patina. Daneben wird großer Wert auf eine faire Produktion gelegt.
Faire Arbeitsbedingungen
Alle Produkte werden in kleinen Familienbetrieben mit maximal 15 Mitarbeitern hergestellt, die angemessen bezahlt werden. Jeder Mitarbeiter muss einen Vertrag gegen Kinderarbeit unterschreiben. Ihr findet diesen sogar auf der Website von Gusti-Leder – sehr transparent! Einmal im Jahr fährt der CEO des Unternehmens Christian Pietsch persönlich und ohne Vorwarnung in die Produktionsstätten und überprüft die Bedingungen vor Ort. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Chef und Gründer dabei wirklich ein realistisches Bild machen kann. Im Warenkorb habt Ihr übrigens die Möglichkeit, ein paar Euro zusätzlich zu spenden, z.B. für qualitativ hochwertige Hosen und Handschuhe für die Gerber oder ein indisches Schulprojekt.
Günstiger Preis – und die Qualität?
Und warum sind die Taschen jetzt so günstig? Natürlich, ein Grund ist, dass die Taschen nicht hierzulande hergestellt werden. Gusti-Leder arbeitet jedoch auch ohne Zwischenhändler und Subunternehmen. Da die Produzenten vor Ort ihre benötigten Materialien ebenfalls von dort ansässigen Lieferanten beziehen, gibt es außerdem nur kurze Transportwege. Wir haben uns für den Weekender „Michael“ entschieden, der gerade einmal 78 Euro kostet. Die Reisetasche aus naturgegerbtem Ziegenleder wird in Indien hergestellt und überzeugte uns vor allem mit ihrem klassischen Design und der schönen Vintage-Patina. Was sofort auffiel, war der starke Geruch nach Ziegenleder. Der sollte sich aber erfahrungsgemäß in den nächsten Tagen legen.
Der Weekender „Michael“ macht insgesamt einen tollen Eindruck: Er ist sehr gut verarbeitet und die Haptik des Leders ist auch überzeugend; eine Instagramerin berichtete uns, dass das Leder bei Regen abfärbt – dazu können wir aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts berichten
Unserer Tasche lag ein handgeschriebener Brief von einem indischen Mitarbeiter bei
Die Tasche ist groß genug um sie auf ein Wochenendausflug mitzunehmen, aber nicht so goß, dass sie sperrig wird oder schlecht über der Schulter getragen werden kann
Dank des klassischen Designs kann mein Mann sie ebenso verwenden wie ich
Lag der Bestellung ebenfalls bei: Ein Kabelbinder aus Leder – tolle Idee!
Habt Ihr schon Erfahrungen mit Gusti Leder gemacht? Dann teilt sie gerne mit uns.
Merken